Frage zur Vererbung
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Frage zur Vererbung
Kann man bei einer Verpaarung 1,0 AS dunkelblau + 0,1 normal violett GG statistisch vorhersagen, welche Farben zu erwarten sind?
- gregor443
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Hallo Henry!
Man kann die statistische Erwartung für die einzelnen Eigenschaften nur dann genau angeben, wenn die Genotypen der Elternvögel in bezug auf die betrachteten Erbeigenschaften genau bekannt sind.
In deinem Beispiel:
Verpaarung 1,0 AS dunkelblau + 0,1 normal violett GG
ist der Genotyp der Eltern ist nur für die Eigenschaften: Geschlecht, Fettfarben-Faktor und Dunkelfaktor genau bekannt.
Daraus läßt sich bislang mit Sicherheit nur ableiten, daß der Nachwuchs der Blau- bzw. Weißreihe angehört mit folgenden statistischen Erwartungen:
12,5 % 1,0 ohne Dunkelfaktor
25,0 % 1,0 mit einem Dunkelfaktor
12,5 % 1,0 mit zwei Dunkelfaktoren
12,5 % 0,1 ohne Dunkelfaktor
25,0 % 0,1 mit einem Dunkelfaktor
12,5 % 0,1 mit zwei Dunkelfaktoren
Über die Farben kann man vorerst nur spekulieren.
Je nach dem, welchen Genotyp man für den Oxydierungsfaktor unterstellt, ergeben sich verschiedenen Varianten dafür.
Um mal eine von mehreren möglichen zu zeigen:
Nimmt man beispielsweise an, daß beide Eltern nicht gleichzeitig spalterbig in Weiß oder Grauflügel sind.
Dann ergibt sich daraus die folgende statistische Erwartung:
12,5 % 1,0 Hellblau
25,0 % 1,0 Dunkelblau
12,5 % 1,0 Mauve
12,5 % 0,1 Hellblau
25,0 % 0,1 Dunkelblau
12,5 % 0,1 Mauve
Aber dies weiß man eben nicht genau!
Und es gibt alternativ dazu mehrere andere Varianten, welche ebenso gut möglich wären.
Wenn man zusätzlich auch noch Annahmen für den Genotyp anderer Eigenschaften (z.B. AS-Faktor, Violett-Faktor etc.) vornehmen würde, dann potenziert sich die Zahl der möglichen Varianten.
Das liegt daran, daß man alle Annahmen miteinander kombinieren muß.
So wächst die Zahl möglicher Varianten und wird schnell unüberschaubar.
Mit besten Grüßen
Man kann die statistische Erwartung für die einzelnen Eigenschaften nur dann genau angeben, wenn die Genotypen der Elternvögel in bezug auf die betrachteten Erbeigenschaften genau bekannt sind.
In deinem Beispiel:
Verpaarung 1,0 AS dunkelblau + 0,1 normal violett GG
ist der Genotyp der Eltern ist nur für die Eigenschaften: Geschlecht, Fettfarben-Faktor und Dunkelfaktor genau bekannt.
Daraus läßt sich bislang mit Sicherheit nur ableiten, daß der Nachwuchs der Blau- bzw. Weißreihe angehört mit folgenden statistischen Erwartungen:
12,5 % 1,0 ohne Dunkelfaktor
25,0 % 1,0 mit einem Dunkelfaktor
12,5 % 1,0 mit zwei Dunkelfaktoren
12,5 % 0,1 ohne Dunkelfaktor
25,0 % 0,1 mit einem Dunkelfaktor
12,5 % 0,1 mit zwei Dunkelfaktoren
Über die Farben kann man vorerst nur spekulieren.
Je nach dem, welchen Genotyp man für den Oxydierungsfaktor unterstellt, ergeben sich verschiedenen Varianten dafür.
Um mal eine von mehreren möglichen zu zeigen:
Nimmt man beispielsweise an, daß beide Eltern nicht gleichzeitig spalterbig in Weiß oder Grauflügel sind.
Dann ergibt sich daraus die folgende statistische Erwartung:
12,5 % 1,0 Hellblau
25,0 % 1,0 Dunkelblau
12,5 % 1,0 Mauve
12,5 % 0,1 Hellblau
25,0 % 0,1 Dunkelblau
12,5 % 0,1 Mauve
Aber dies weiß man eben nicht genau!
Und es gibt alternativ dazu mehrere andere Varianten, welche ebenso gut möglich wären.
Wenn man zusätzlich auch noch Annahmen für den Genotyp anderer Eigenschaften (z.B. AS-Faktor, Violett-Faktor etc.) vornehmen würde, dann potenziert sich die Zahl der möglichen Varianten.
Das liegt daran, daß man alle Annahmen miteinander kombinieren muß.
So wächst die Zahl möglicher Varianten und wird schnell unüberschaubar.
Mit besten Grüßen
gregor443
P.S. Wissenschaft ist - was Wissen schafft!
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- Schnuffy
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Ja, 50% müssten GG werden und 25% Violett, also die Hälfte der Dunkelblauen (50%). Die Hellblauen und Mauvefarbenen können natürlich genauso zu 50% einen Violettfaktor tragen, aber sie sind dann nicht richtig Violett. Sind natürlich alles nur statistische Werte
Zuletzt geändert von Schnuffy am Mi Jun 01, 2011 23:33, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße von Anja
und den Piepmätzen
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- gregor443
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Henry hat geschrieben:Hallo Gregor,
ich hatte Hoffnung auf evtl auch sichtbare violette.
Aber 50% der Nachzucht müßten doch GG werden, oder?
Hallo Henry!
Diese Hoffnung ist ja begründet!
Du wirst sehr wahrscheinlich sichtbare Violette dabei haben, aber die Prozente lassen sich für diese
Verpaarung 1,0 AS dunkelblau + 0,1 normal violett GG
schlecht voraussagen, solange der Genotyp nicht genau bekannt ist.
Das würde sich ändern, wenn man die Genotypen der Eltern weiter eingrenzen könnte, z.B. anhand der Abstammung oder eventuell auch mit guten Bildern von den Eltern.
Mit den GG verhält es sich ähnlich.
Wenn wir so tun als wäre die Henne kein GG, dann können
wir ein paar Varianten im Hinblick auf die sichtbaren Violetten durchspielen:
Variante 1)
Wenn der Hahn tatsächlich dunkelblau ist und die Henne ebenfalls und letztere dazu den Violettfaktor einfach trägt, dann hättest Du Hoffnung auf 25% Sichtbar Violette.
Variante 2)
Wenn der Hahn tatsächlich dunkelblau ist und die Henne ebenfalls und letztere dazu den Violettfaktor doppelt trägt, dann hättest Du Hoffnung auf 50% Sichtbar Violette.
Variante 3)
Wenn der Hahn tatsächlich dunkelblau ist und die Henne hellblau und letztere dazu den Violettfaktor doppelt trägt (auch das ist Sichtbar Violett!), dann hättest Du Hoffnung auf 25% Sichtbar Violette.
Variante 4)
Wenn der Hahn aber gar nicht dunkelblau ist, sondern hellblau mit einem Violettfaktor (dann sieht er auch wie ein Dunkelblauer aus!) und die Henne ist dunkelblau mit einem Violettfaktor, dann hättest Du Hoffnung auf 50% Sichtbar Violette.
Es gibt noch mehr mögliche Varianten als diese vier!
Schon wenn wir nur diese 4 Varianten auch noch mit den GG-Varianten kombinieren müßten, geraden wir ins Chaos der Unübersichtlichkeit.
Leider schwindet dann auch die Zahl der Sichtbar Violetten wieder.
Stell doch mal gute Bilder von den Eltern ein und sag uns, was Du über deren Stammbaum weißt oder auch wie die Ahnen aussahen, wenn Du es weißt. So etwas wäre sehr hilfreich.
Falls ich mich irgendwo auf die Schnelle verrechnet habe, dann schon mal Sorry.
Die Ursache für das ganze Durcheinander liegt in der Beschreibung unserer Vögel.
Im Alltag verwenden wir dazu regelmäßig einen Misch-Masch aus Genotyp und Phänotyp. Dies wird den alltäglichen Anforderungen auch meist gerecht.
Will man statistische Aussagen zur Vererbung machen, recht dies aber nicht mehr aus. Dann ist der Genotyp gefragt.
Dieser muß eindeutig beschrieben sein, sonst ist es keiner!
Einem Genotyp entspricht genau ein Phänotyp!!
Umgedreht gilt das leider nicht, denn hinter einem Phänotyp können sich leicht viele unterschiedliche Genotypen verstecken.
Mit besten Grüßen
gregor443
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Re: Frage zur Vererbung
Auf eine klare Frage meine einfache Antwort (das ganze wenn und aber lasse ich einfach mal weg):Henry hat geschrieben:Kann man bei einer Verpaarung 1,0 AS dunkelblau + 0,1 normal violett GG statistisch vorhersagen, welche Farben zu erwarten sind?
6 1/4 %: AS hellblau
6 1/4 %: Normal hellblau
12 1/2 %: AS dunkelblau
12 1/2 %: Normal dunkelblau
12 1/2 %: AS violett
12 1/2 %: Normal violett
6 1/4 %: AS violett-mauve
6 1/4 %: Normal violett-mauve
6 1/4 %: AS mauve
6 1/4 %: Normal mauve
6 1/4 %: AS violett-hellblau (Sichtbild dunkelblau)
6 1/4 %: Normal violett-hellblau (Sichtbild dunkelblau)
Mit Züchtergruß
aus dem Neandertal
Gerd Bleicher
- Neandertal ist überall -
aus dem Neandertal
Gerd Bleicher
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