Grünlicher Kot bei meinem Wellensittich

Die Tipps im Forum können in vielen Fällen den Gang zum Tierarzt nicht ersparen! Dennoch bitte ich hier um regen Erfahrungsaustausch!
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Sandra.

Grünlicher Kot bei meinem Wellensittich

Beitrag von Sandra. »

Mein Wellensittich scheidet seit 2 Tagen grünlichen Kot aus. Vorher war er immer schwarz. Ich habe nichts an der Fütterung verändert. Er sieht auch nicht krank aus. Stimmt da was nicht?
Bitte um Hilfe

Eure
Sandra
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tob
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Beitrag von tob »

Bin weder Fachmann noch Tierarzt, aber: Ist der Kot nicht immer schwarz-grün? Mal mehr schwarz, mal mehr grün, so kenne ich das jedenfalls. Und wenn er nicht müde auf der Stange sitzt und nur rum plustert, sollte er wohl in Ordnung sein.
Trotzdem sollte sich nochmal jemand mit mehr Ahnung dazu äußern, bitte.
Stefan K.

Beitrag von Stefan K. »

Hallo!

Ich glaube nicht, daß es sich bei Deinem Welli um eine Erkankung handelt, ich war wegen genau der selben Symptome auch beim Tierarzt, als ich meinen ersten Welli geholt habe. Der Kot muss nicht, entgegen dem, was oft in den Ratgebern steht, stets schwarz bis dunkelbraun mit dem weißen Harnstoffeinschluß sein. Je nachdem, was der Welli gefressen hat, verfärbt sich der Kot, ähnlich wie wenn wir Menschen Spinat gegessen haben. Es kann auch vorkommen, daß der Welli mal nur Harn absetzt bzw. etwas transparente Flüssigkeit und den harten, weißen Harnstoff.
Sorgen muss man sich machen, wenn der Kot sehr dünnflüssig und/oder übelriechend ist. Verdauungsprobleme erkennt man auch oft daran, daß die Kloake von Kot verschmiert ist. Auch wie tob geschrieben hat, ist es ein eindeutiges Indiz, wenn der Welli sich stets plustert oder sich sehr anders verhält als sonst. Aber das scheint bei Dir nicht der Fall zu sein.
Wenn Du ganz auf Nummer sicher gehen möchtest, suche einen vogelkundlichen Tierarzt auf. Dieser kann Dir schnell sagen, ob irgendetwas mit dem Welli nicht stimmt.

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen!

Stefan + die zwei Wellis Peppi & Tweety
Finchen
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Beitrag von Finchen »

Hier hast du einige Infos über den Kot. BEOBACHTE ihn!!!!!!! Wenn er sehr auffällig und komisch aussieht, geh zum Tierarzt ,Besser aber ist, wenn du zu einem Spezialist gehst. Aber eigentlich ist er bei meinem auch grün. Liegt bestimmt daran, das er viel grünes isst. Vielleicht macht deiner das auch. Stell alle giftigen Pflanzen weg, das könnte gefährlich werden. Wenn du endeckst, das eine angefressen ist, dann informier dich über diese Pflanze und geh, wenn sie giftig ist so schnell wie möglich zum Tierarzt denn sonst wird er sterben!!!!!!





Die meisten Niereninfektionen bleiben bei Wellensittichen unerkannt, da die durch sie verursachten Beschwerden von vielen Sittichhaltern als Durchfall interpretiert werden. Setzt ein Vogel flüssige Kotballen ab und macht er dazu noch einen kränklichen Gesamteindruck, leidet er mit großer Wahrscheinlichkeit an einer Niereninfektion.

Zusammen mit dem Kot setzen Wellensittiche ihren Urin ab. Normalerweise ist der Urin von cremiger Konsistenz und weißlich gefärbt (siehe Foto rechts). Nimmt der Sittich regelmäßig ein Multivitamin-Präparat zu sich, kann der Urin gelblich bis orange gefärbt sein. Der dunkle Kotanteil umgibt diese Urinausscheidungen. Unter normalen Umständen ist beides fest, geruchsneutral und trocknet innerhalb kurzer Zeit.

Trinkt ein Sittich besonders viel oder hat er größere Mengen Frischkost zu sich genommen, so ist es wie bei uns Menschen: die Urinmenge steigt. Mehr Urin im Kotbällchen bedeutet mehr Flüssigkeit, die ausgeschieden worden ist (siehe Foto rechts). Das Häufchen erscheint daher insgesamt zu nass, und man könnte leicht auf den Gedanken kommen, der Vogel habe ein Problem mit den Nieren. Eine echte Niereninfektion liegt jedoch nur dann vor, wenn das Tier über längere Zeit, also mehrere Stunden, zu nasse Kotballen absetzt.

In extremen Fällen tropft der Urin regelrecht aus dem Vogel heraus, und es wird dabei keinerlei Kot ausgeschieden. Sollte dies bei Ihrem Vogel auftreten, müssen Sie ihn unbedingt sofort zum Tierarzt bringen, damit dieser eine sichere Diagnose stellen kann. Das Foto rechts zeigt eine Urinpfütze eines Wellensittichs, der an einer starken Niereninfektion litt. Es ist kaum Kot in diesem "Häufchen" enthalten. Man erkennt sogar als Laie, dass der Urin erheblich zu flüssig ist.

Aufgrund der vermehrten Urinausscheidung verklebt das Gefieder rund um die Kloake, ist ständig feucht und verfärbt sich (siehe Foto rechts). Bei einer über längere Zeit andauernden Infektion mit starkem Pinkelreiz kommt es zudem zu einer ausgesprochen unangenehmen Geruchsentwicklung.

Eine Nierenentzündung, der medizinische Fachbegriff dafür lautet Nephritis, kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Die häufigste Ursache sind Fehler in der Ernährung des Vogels. Zu viel Fett und Eiweiß, aber auch zu viel Salz (zum Beispiel aus menschlicher Nahrung stammend), führen bei Vögeln zu Infektionen der Nieren. Eine weitere mögliche Ursache ist eine Störung der Trinkwasseraufnahme. Trinkt der Sittich zu wenig, werden die Nieren nicht ausreichend durchgespült. Deshalb sollten Sie regelmäßig kontrollieren, ob Ihr Sittich genügend Trinkwasser aufnimmt, falls Sie dieses mit einem Vitaminzusatz versehen haben. Auch die Aufnahme mancher Gifte führt zu Niereninfektionen. Darüber hinaus kann eine Verabreichung bestimmter Medikamente über einen längeren Zeitraum bei Sittichen zu Nierenschäden führen. (Foto in diesem Absatz Ursula Engelhorn)

Nur ein Tierarzt wird sicher herausfinden können, weshalb ein Sittich an einem Niereninfekt leidet. Eine Heilung ist bedauerlicherweise nicht in jedem Fall möglich. Oft können Sie zusammen mit Ihrem Tierarzt lediglich für eine Linderung der Beschwerden Ihres Vogels sorgen. Da Wellensittiche, die an Niereninfektionen leiden, meist sehr durstig sind, sollten Sie diesem gesteigerten Flüssigkeitsbedarf immer Rechnung tragen. Foto in diesem Absatz © Anja und René Grodde

Meiner Erfahrung nach wirkt sich eine Wärmetherapie positiv auf das Befinden eines kranken Wellensittichs aus. Auch ist es ratsam, ein Elektrolytpräparat ins Trinkwasser zu geben. Dieses stärkt den Vogel, indem es vermehrt ausgeschiedene Mineralstoffe und Spurenelemente in den Körper zurückbringt. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Tierarzt, er kann Ihnen im Einzelfall ein geeignetes Präparat empfehlen.

Wie ernst Niereninfektionen zu nehmen sind, weiß ich selbst spätestens seit dem Tod meiner Wellensittichhenne Elara. Sie starb im November 2000 an einer starken Niereninfektion. Daran erkrankte sie, nachdem eine schwere Kopfverletzung zwar ohne Komplikationen verheilt war, ihr Immunsystem jedoch geschwächt hatte. Nehmen Sie Infektionen der Nieren bitte nie auf die leichte Schulter!

Unterstützende Maßnahmen bei einer Therapie
Wurde bei einem Vogel durch einen Tierarzt ein (chronisches oder akutes) Nierenleiden diagnostiziert, so erhält das Tier anschließend sehr wahrscheinlich ein Antibiotikum. Als Vogelhalter verspürt man in einer solchen Situation oft den Wunsch, dem kranken Sittich darüber hinaus noch weitere Hilfe anzubieten. Deshalb werden im Folgenden einige Tipps genannt, mit denen man kranken Vögeln "unter die Flügel" greifen kann. Aber: Jede ergänzende Therapiemaßnahme sollte mit dem behandelnden Tierarzt (oder Tierheilpraktiker) abgestimmt werden!

Liegt eine Nierenerkrankung vor, so ist es ratsam, dem betroffenen Vogel eine Nierenschutzlösung, auch Tyrodelösung genannt, anstelle des Trinkwassers zu verabreichen. Diese Lösung kann man sich beim Tierarzt oder in der Apotheke herstellen lassen. Tyrodelösung besteht aus:

8,0 Gramm Natriumchlorid
0,13 Gramm Calciumchlorid
0,2 Gramm Kaliumchlorid
0,1 Gramm Magnesiumchlorid
0,05 Gramm Natriumhydrogenphosphat
1,0 Gramm Natriumhydrogencarbonat


für die Pulvermenge, die man auf einen Liter Wasser gibt.

Das Pulver wird mit destilliertem oder abgekochtem Wasser angemischt. In eine luftdichte Flasche gefüllt und im Kühlschrank gelagert, ist die Lösung etwa drei Tage haltbar. Es empfiehlt sich daher, immer nur kleine Mengen anzumischen, also beispielsweise ein Viertel der Pulvermenge mit 250 ml Wasser.

Dieser Nierenschutzlösung sollte man übrigens zusätzlich noch Vitamin A und 100 ml Glukose (Zucker) pro Liter Wasser zusetzen. Trinkt ein Vogel diese Lösung nicht, sollte man sie ihm mehrmals täglich tröpfchenweise in den Schnabel eingeben.

Auch mit Tee, der die Nierenfunktion unterstützt, kann man einem erkrankten Vogel helfen. Wie "normale" Medikamente, haben auch Kräutertees Nebenwirkungen. Wie stark diese ausfallen und wie sie sich bei Vögeln äußern, hängt vom Einzelfall ab, weshalb das Verabreichen von Tees mit dem behandelnden Tierarzt oder -heilpraktiker abgestimmt werden muss.

Eine Leserin dieser Website hat mir berichtet, dass sie mit einem homöopathischen Präparat bei ihrem nierenkranken Vogel sehr gute Erfolge erzielt hat. Sie verabreichte ihrem Vogel täglich fünf Globuli (Kügelchen) des Präparates Berberis D4. Dieses Mittel ist dafür bekannt, die Nierenfunktion zu verbessern und die Ausscheidung harnempfindlicher Substanzen anzuregen. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass das Mittel nicht bei jedem Vogel erfolgreich zum Einsatz kommen kann, denn in der Naturheilkunde ist es nicht üblich, nach Symptomen zu behandeln, sprich Nierenproblem = Präparat x, sondern die Wirkstoffauswahl individuell auf den jeweiligen Patienten abzustimmen. Deshalb ist es wichtig, vor dem Einsatz eines homöopathischen Mittels Rücksprache mit jemandem vom Fach zu halten.
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