Ich kann verstehen, dass sich parblue und alle anderen Züchter, die bestimmte Zuchtziele verfolgen,
ärgern, wenn sie durch nicht bekannte Spalterbigkeiten mal "Wundertüten" im Nest haben, mit denen
sie nicht gerechnet haben und mit denen sie auch nicht weiterzüchten möchten.
Gerade durch die Züchter mit festen Zuchtzielen konnten ja überhaupt erst so vielfältige
unterschiedliche Farbschläge entstehen und gefestigt werden und dafür gebührt ihnen sicher Respekt
und Anerkennung und ich halte es auch für wichtig, dass es solche Züchter weiterhin gibt,
damit nicht alle Farbschläge wieder durcheinander geraten
Ich habe aber auch nichts gegen Vogelhalter, bei denen sich die Tiere -wie übrigens in der Natur ja auch
-
nach eigenen Vorlieben und Präferenzen vermehren können, solange das Tierwohl beachtet wird.
Genauso wie es auch bei Hunden und Katzen nicht nur reinrassige Tiere sondern auch
Promenadenmischungen gibt, gibt es sicher auch Vogelhalter, denen es völlig egal ist, wie der
Farbschlag des eigenen Vogels heißt, Hauptsache der Vogel gefällt von seinem Gesamteindruck her.
Gerade bei Haltern von kleinen Beständen spielt ja auch nicht nur die Farbe, sondern vor allem
auch "die Persönlichkeit" des Vogels eine große Rolle.
Ich zumindest frage bei Neukäufen grundsätzlich nicht nur nach dem Farbschlag sondern auch
nach dem Verhalten der Tiere und -wenn ich mehrere gleichzeit kaufe- vor allem auch danach,
wie sie miteinander zurecht kommen und agieren.
Ob man mit seinem Hobby Profit machen möchte oder es nur aus Freude am Hobby und den
Tieren macht, hängt -meiner Meinung nach- nicht davon ab, ob sich die Tiere nach eigenen Vorlieben
vermehren können oder ob man züchterisch eingreift.
Das ist eher eine Frage der Einstellung, des Charakters und des Verhaltens/ der Preisgestaltung
des jeweiligen Züchters oder Halters, der es den Tieren ermöglicht, sich zu vermehren.
Grundsätzlich sehe ich aber auch nichts Verwerfliches darin, mit einem Hobby auch Geld zu verdienen,
solange die Tiere nicht darunter leiden.
Als Käufer kann ich ja selbst entscheiden, welchen Preis ich bereit bin zu zahlen und als
verantwortungsvoller Käufer kann und sollte ich mir die Zucht-und Haltungsbedingungen anschauen,
bevor ich ein Tier kaufe.
Warum sollten Züchter/innen die ihre Zucht mit viel Arbeit, Know How und Fürsorge betreiben,
nicht auch einen fairen Preis für die gezogenen Vögel erhalten, wobei ich mit fair meine, dass nicht
nur die Unkosten gedeckt werden können, sondern dass auch ein Betrag übrig bleibt, mit dem der/die Züchter
auch mal wieder selbst Vögel zukaufen kann, um die eigene Zucht voran zu bringen
oder um sich auch mal etwas anderes zu gönnen.
An einem WS kann man viele, viele Jahre Freude haben und deshalb finde ich nach wie vor, dass
sie viel zu preiswert abgegeben werden, wenn es sich nicht gerade um einen Vogel handelt, mit dem
man Ausstellungen gewinnen kann.